Immobilien im Rhein-Erft-Kreis stehen hoch im Kurs, doch wenn Zinsen steigen kann es zu Herausforderungen kommen.

Wohneigentum wird immer teurer, das belegen Zahlen der Westdeutschen Landesbausparkasse (LBS). Die LBS hat kürzlich Immobiliendaten für den gesamten Rhein-Erft-Kreis ausgewertet. Das Fazit ist so eindeutig wie kaum überraschend: Die Preise für gebrauchte Eigenheime im Rhein-Erft-Kreis steigen.

Hier einige Durchschnittswerte:
Frechen ist ein teures Pflaster. Die teuersten gebrauchten Eigenheime gibt es in Frechen. Der Durchschnittspreis liegt bei 772 000 Euro. Im Schnitt müssen Frechenerinnen und Frechener 13,8 ortsübliche Jahresnettoeinkommen für ein gebrauchtes Haus zahlen. Bei Reihen- und Doppelhäusern liegt der Durchschnittspreis, der auf Daten des Empirica-Instituts beruht, bei 460 00 Euro. Das entspricht 8,2 Jahreseinkommen von Frechener Haushalten.

Eigentumswohnungen kosten in Frechen gebraucht 332 000 Euro im Schnitt, die durchschnittliche Quadratmeterpreis für solche Wohnungen lag bei 4130 Euro. Ein wenig günstiger sind gebrauchte Häuser in Pulheim, dort liegt der Preis laut LBS bei 695 000 Euro. „Das entspricht 12,4 ortsüblichen Jahresnettoeinkommen eines Haushalts“, ordnet LBS-Gebietsleiter Christian Roth ein. Gebrauchte Reihen- und Doppelhäuser kosteten 2021 in Pulheim 550 000 Euro und Eigentumswohnungen 346 000 Euro, der durchschnittliche Quadratmeterpreis wird mit 3582 Euro angegeben. An dritter Stelle liegt die Stadt Hürth. Der Kaufpreis für gebrachte Häuser wird mit 599 000 Euro (10,7 Jahresnettoeinkommen) angegeben. Bei gebrauchten Eigentumswohnungen nennt die LBS einen Preis von 299 000 Euro und 3992 Euro je Quadratmeter.

Steigende Preise im Speckgürtel
Die teuersten gebrauchten Immobilien im Kreis stehen demnach also im sogenannten Kölner Speckgürtel, westlich der Domstadt. Brühl liegt mit 560 000 Euro (10 Jahreseinkommen) noch in Reichweite, dahinter bildet sich ein Gefälle: In Bedburg kostete 2021 ein gebrauchtes Haus durchschnittlich 485 000 Euro (8,6 Jahreseinkommen), in Wesseling 452 000 Euro (8,1 Jahreseinkommen), in Kerpen 450 000 Euro (8 Jahreseinkommen), in Erftstadt 445 000 Euro (7,9 Jahreseinkommen), in Bergheim 424 500 Euro (7,6 Jahreseinkommen) und in Elsdorf 380 000 Euro (6,8 Jahreseinkommen).

Nordkreis ist vergleichsweise günstig Eva Fielitz, Vorsitzende des Eigentümervereins Haus und Grund in Bergheim, ist von den Zahlen nicht überrascht: „Der nördliche Rhein-Erft-Kreis ist noch vergleichsweise preisgünstig“, sagt sie. Bei den Städten im Speckgürtel spiele natürlich die Nähe zu Köln eine große Rolle. Sie sieht aber noch andere Gründe für den Anstieg: „Wir haben wenig Bauland, da werden die Preise höher.“ Und Eigentümer würden höhere Preise verlangen, weil sie selbst viel Geld in ihren Bestand gesteckt hätten, meint Fielitz.

Ein Ende des Preisanstiegs sieht sie nicht. „Ich glaube nicht, dass die Nachfrage sinken wird.“ Auch nicht, wenn Darlehenszinsen stiegen, wovon Eva Fielitz ausgeht. „Die Leute verdienen ja auch mehr Geld.“ Kritisch könnte es werden, wenn die Anschlussfinanzierung für Hausbesitzer nicht mehr zu stemmen sei, weil auch für sie die Zinsen stiegen. Dann könne es auch durchaus zu mehr Hausverkäufen kommen. So sei es aber auch, wenn Menschen ihren Job verlören. „Ich muss mich beim Kauf immer fragen: Kann ich das auch noch bezahlen, wenn die Zinsen steigen“, rät die Expertin.

Quelle: Immobilienpreise im Rhein-Erft-Kreis steigen | Kölner Stadt-Anzeiger (ksta.de)

 

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